Freitag, 24. Juni 2016

Pilgern vor der Haustür - zu Hause

In dieser Woche stammen die Radioandachten der Sendung "Himmel und Erde" von mir. Das gesamte Manuskript kann hier als PDF heruntergeladen werden. Tag für Tag werde ich auch hier im Blog die entsprechenden Texte veröffentlichen.

Pilgern zu Hause

Ein Pilgerweg kann mehrere Wochen dauern. Aber Sie können auch anders pilgern. Ja, sie können sogar Pilgermomente in Ihren Alltag einbauen. Wie das aussehen kann ?

Pilgern im Alltag könnte heißen, nach draußen gehen. Dort im Freien einen Weg ganz bewusst gehen, ohne Absicht und Ziel. Ohne etwas erledigen zu wollen. Einfach gehen um des Gehens willen. Das geht sogar bei schlechtem Wetter. Sogar in der Wohnung: Gehen Sie bewusst durch die Zimmer. Mit Pilger - Augen. Schauen Sie achtsam, aber lassen Sie alles so wie es ist. Räumen oder verändern Sie nichts, auch wenn es in den Fingern juckt. Beim Pilgern durch Wald und Feld können Sie ja auch nichts aufräumen. Alles ist, wie es ist und darf so sein.

Und wenn keine Zeit ist selbst für solch ein Mini-Pilgern? Dann versuchen Sie das alltägliche Tun als Pilgerweg zu verstehen. Wie bei der Vorbereitung auf einen Weg im Freien, können Sie morgens überlegen, wie Sie Ihren Tag gut bestehen und begehen können. Welchen Proviant packen Sie ein für Ihren Leib? Und was nährt Ihre Seele? Manche lesen gerne etwas auf einer Zugfahrt oder hören im Auto schöne Musik. Andere schließen für einen Moment ihre Augen. Und meditieren oder beten. Überlegen Sie: Wo, wann und wie werde ich Pausen einlegen? Die sind wichtig und tun nicht nur nach langem Laufen gut!

Beim Pilgern wie im Alltag brauche ich Orientierung: Was könnte das heute sein? Vielleicht gibt es bestimmte Personen, denen Sie gut folgen können, wenn sie Ihnen sagen, wo es lang geht. Oder es ist schlicht eine Uhr, die Sie durch die Stunden des Tages navigiert.

Vielleicht haben Sie sogar die Möglichkeit, etwa weil sie Urlaub haben, sich ganz persönlich an ihrem Leib und ihrer Seele zu orientieren. Sie können ihnen zuzuhören, wenn sie sich zu Wort melden. Welche Wege Leib und Seele Ihnen empfehlen würden und wann sie eine Rast brauchen.

Durch den Alltag pilgern kann schließlich heißen: Begegnungen bewusst zu erleben. Den einen Menschen grüßen, mit einem anderen ein paar gemeinsame Schritte gehen. Vielleicht begegnet Ihnen - mitten im alltäglichen Unterwegssein - auch der, der gesagt hat: „Ich bin bei euch alle Tage, bis ans Ende der Welt.“ (Matthäus 28,20) Lassen Sie sich überraschen!

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Unterwegskalender - Vorwort

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